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Sonntag, 29.09.2019 | 20.04 Uhr (live)

rbbKultur

Programm


Improvisation für Orchester

William Walton
Violoncellokonzert

Gustav Mahler
Symphonie Nr. 1 D-Dur

Mitwirkende

Robin Ticciati Dirigent

  • Nicolas Altstaedt Violoncello

Deutsches Symphonie-Orchester Berlin

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Wenn an diesem Abend ein Solokonzert des 20. Jahrhunderts auf romantische Symphonik trifft, dann können Robin Ticciati und Nicolas Altstädt auf die Erfahrungen der vergangenen Spielzeit blicken, in der sie Brahms an die Seite von Dutilleux gestellt haben. Mit Mahler widmen sie sich nun einem Komponisten, der aus romantischer Tradition kommend, den Weg für neue Klangwelten bereitete – welcher sich Walton hingegen mit einem schwelgenden Blick in die Vergangenheit entzog.

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Dabei zeigte sich Walton anfangs gegenüber modernen Strömungen aufgeschlossen: Sein Durchbruch, die Begleitmusik zu Edith Sitwells experimenteller Gedichtsammlung ›Façade‹, war 1923 nichts weniger als ein Skandal und machte ihn über Nacht zum »Enfant terrible« der englischen Avantgarde. Die späteren Werke folgen hingegen einem subtileren, auf lyrische Qualität bedachten Ton im neoromantischen Stil, wie er besonders in seiner Konzert-Trilogie für Streichinstrumente zum Tragen kommt. Nach Kompositionen für Bratsche und Geige beendete er diese 1956 mit einem Konzert für den russischen Cellisten Gregor Piatigorsky. In seiner elegischen Stimmung und den zerbrechlichen Momenten rückt es in die Nähe zum berühmten Konzert seines Landsmanns Elgar. Jedoch steht es dem Leben vielmehr hoffnungsvoll gegenüber als, wie Elgars, davon Abschied zu nehmen.

67 Jahre zuvor dirigierte Gustav Mahler die Uraufführung seines symphonischen Erstlings – und fiel durch. Das Werk sei »Kakophonie« und offenbare Mahlers »schöpferisches Unvermögen«. Dem Unverständnis begegnete Mahler mit vielfachen Änderungen. Aus einer fünfsätzigen symphonischen Dichtung, die später poetische Erläuterungen und den Titel ›Titan‹ erhielt, wurde erst später eine Symphonie in vier Sätzen und ohne Programm. Dabei knüpft sie in ihrer Konzeption an die Tradition von Beethoven bis Bruckner. Was jedoch als banal und der Gattung als nicht würdig empfunden wurde, war das Material und seine collagenhafte Verwendung: Naturlaute, Gebrauchsmusik und ein grotesker Trauermarsch, dem der Kanon ›Bruder Jacob‹ in Moll zugrunde liegt. Allein, sie sind das maßgebliche Sujet dieser ergreifenden Symphonie Mahlers, der die Erfahrungswelt des eigenen Individuums in die musikalische Gestaltung einbezog: »es ist Erfahrenes und Erlittenes, was ich darin niedergelegt habe. Wahrheit und Dichtung in Tönen.«

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